Hallo, mein Name ist Annika und ich bin 19 Jahre alt.
Im Jahr 2019 habe ich das Bertha-von-Suttner-Gymnasium in Oberhausen (NRW) mit dem Erhalt der Allgemeinen Hochschulreife beendet.
Mir war schon lange klar, dass ich zwar gerne studieren möchte, allerdings nicht direkt nach der Schule. Lange wusste ich nicht, in welchem Berufsfeld ich später konkret arbeiten möchte. Ich bewarb mich also erst einmal bei der Bundeswehr für einen 13-monatigen Freiwilligen Wehrdienst als Fluggerätemechanikerin und wurde angenommen. Allerdings habe ich mich sehr kurzfristig (drei Tage vor Dienstantritt) dazu entschieden, dass ich den Freiwilligen Wehrdienst doch nicht antreten möchte. Stattdessen wollte ich lieber eine Ausbildung beginnen. Einer der ausschlaggebenden Punkte war der Nutzen und Verwendungszweck dieser für meinen späteren beruflichen Werdegang. Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung kann ich in Zukunft weitaus mehr anfangen als mit dem reinen Absolvieren des Freiwilligen Wehrdienstes. Diese Einsicht kam zwar spät, aber immerhin kam sie mir überhaupt.
Nun stand ich vor der Aufgabe, kurzfristig einen Ausbildungsplatz zu finden, der mir gefällt. Da ich bereits als Kind an Technik und Naturwissenschaften interessiert war, hatte ich immerhin eine grobe Vorstellung. Zusammen mit meinem Vater verrichtete ich bereits früh verschiedenste handwerkliche Arbeiten und entwickelte so schon als Kind ein gewisses handwerkliches Geschick. Auch an meiner MINT-orientierten Schule habe ich vieles aus entsprechenden Bereichen lernen dürfen. Diese Voraussetzungen hatten mich ursprünglich auch für die Arbeit als Fluggerätemechanikerin begeistert. Die neuen Umstände und mein grundsätzlich sehr breites Interessensgebiet brachten mich schließlich auf den Beruf der Mechatronikerin.
Das Einsatzgebiet einer Mechatronikerin ist sehr umfangreich, da die Bereiche der Mechanik, Elektronik und Informatik miteinander verbunden werden. Diese Vielseitigkeit überzeugte mich, da sehr viele meiner Interessensgebiete in diesem einen Beruf abdeckt werden.
So bewarb ich mich für eine Ausbildung zur Mechatronikerin bei ABB. Im Rahmen dieser Ausbildung, welche ich im September 2019 begann, zog ich nach Berlin.
Neben der Ausbildung, welche mir große Freude bereitete, engagiere ich mich ehrenamtlich bei girlsatec, um jungen Mädchen und Frauen technische Berufe näher zu bringen. Auch heutzutage wirken für viele „typische Männerberufe“ eher abschreckend. Daher empfehle ich aus eigener Erfahrung, einen Blick hinter die Fassade zu werfen, sich auszuprobieren und ganz wichtig: Den Mut zu haben seinen eigenen Weg zu gehen!
Mittlerweile habe ich meine Ausbildung zur Mechatronikerin erfolgreich absolviert, bin bei meinem Arbeitgeber ABB geblieben und studiere dual an der DHBW „Allgemeine Mechatronik“ (B. Eng.).
Ich war mir bereits vor Ausbildungsbeginn bewusst, dass ich irgendwann gerne studieren möchte. Die Themen, die im Verlauf der Ausbildung behandelt wurden, haben mich sehr interessiert, sodass ich zusätzlich zu meiner bereits erlernten Praxis, noch intensiver die entsprechende Theorie erlernen möchte. Wie schon bei der Ausbildung, ist es auch beim Mechatronik-Studium so, dass es eine große Themenvielfalt bietet.
Das Projekt „girlsatec – Junge Frauen erobern technische Berufe“ wird aus Mitteln der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung gefördert.