Laura-Sophie (rechts im Bild, mit Nora) wird
Elektronikerin für Betriebstechnik.
Schon auf dem Gymnasium hat sich
Laura-Sophie für eine Richtung entscheiden müssen: Physik oder Musik? Die Wahl fiel auf Physik. Warum, weshalb und was sie in ihrer Schulklasse mit mehr Jungs als Mädchen erlebt hat, kannst du in Laura-Sophies Story nachlesen.
Nach ihrem Ausbildungsbeginn im Jahr 2012 kann sie immerhin schon einmal sagen:
„Nun ist schon ein halbes Jahr vorbei und ich bin immer noch begeistert. […] Nun freue ich mich auf die nächsten drei Jahre Ausbildung und bin gespannt, was noch Spannendes auf mich zukommt.“
Oper oder Programmieren? Mein Weg zur Ausbildung als Elektronikerin für Betriebstechnik
Ich bin
Laura-Sophie Thomsen und bin in einem Dorf in Schleswig- Holstein aufgewachsen. Im August 2012 zog ich nach Berlin, um meine Ausbildung zur Elektronikerin für Betriebstechnik im
ABB Ausbildungszentrum Berlin gGmbH zu starten.
Während meiner Gymnasialzeit
merkte ich anhand meiner Noten, dass mir die Fächer Mathematik, Physik und Chemie am meisten liegen. Eh ich mich versah, war ich auch schon in der neunten Klasse und es stand ein einwöchiges
Praktikum an. Dies absolvierte ich
bei einem Architekten. Die Woche in dem Architekturbüro hat mir sehr viel Spaß gemacht, ich durfte am Computer mit dem Programm CAD, Häuser entwerfen und mit auf Baustellenbesichtigungen gehen, um zu schauen ob alles nach Plan läuft.
Profilwahl am Gymnasium
Am Ende der zehnten Klasse stand mir eine große Entscheidung bevor.
Ich musste mich für ein Profil entscheiden. Zur Auswahl stand: sprachlich, musikalisch oder naturwissenschaftlich. Das sprachliche Profil fiel bei meiner Entscheidung sofort raus, weil ich in Sprachen nicht so besonders gut war und es hat mir noch nie sehr viel Spaß gemacht. Ich musste eine Entscheidung treffen: Musik oder Physik. Dies beschäftigte mich viele Wochen und brachte mich manchmal zur Verzweiflung. Es ging immerhin um mein Abitur. An meiner Seite waren meine Eltern, die mich sehr unterstützt und mir Mut zugesprochen haben. Auch die Lehrer halfen uns allen bei dieser wichtigen Entscheidung. So sagte mein Physiklehrer zu mir, dass er mir zutraut, in Physik mein Abitur zu meistern. Ich nahm ihn beim Wort und
machte mir eine Pro- und Contra-Liste: Physik oder Musik?
Musik ist ein wirklich gutes Fach und hat mir auch immer sehr viel Spaß gemacht, da ich in einer Bläserklasse war und ab der fünften Klasse Querflöte lernte. In der Oberstufe setzt man sich in Musik vor allem Opern auseinander und interpretiert diese.
Physik klang da für mich schon etwas spannender und meine Lehrer und Eltern trauten mir das zu.
Physik siegt über Musik
So begann das dreijährige Abenteuer Physik. Sechs Mädels und 25 Jungs. Schon nach dem ersten Monat wurde mir klar, meine Entscheidung war genau richtig! Physik gefiel mir von Woche zu Woche immer mehr und die Klassengemeinschaft war einfach spitze. Es war einfach so angenehm in dieser Klasse. Wir Mädels haben uns super verstanden und die Jungs haben uns akzeptiert und kamen nicht dumm von wegen: „Ey, was wollt ihr denn hier? Ihr habt doch keine Ahnung von Physik!“ Es gab keinen Zickenkrieg und das war einfach so angenehm.
Ich war begeistert! In der zwölften Klasse blieben dann von 25 Jungs nur noch 15 übrig. Da soll mal einer sagen, Mädchen haben keine Ahnung von Physik.
Das „Crazy Car“ Projekt
Im Laufe der Sekundarstufe II setzten wir dann das Projekt „Crazy Car“ um. Jede Gruppe bekam
ein kleines Auto, was wir zusammenbauen und anschließend programmieren mussten. Ziel war es, dass das Auto von allein einen kleinen Parcours bewältigen kann. So begann mit meinen beiden liebsten Mitschülerinnen ein Jahr unter dem Namen „Hugo“, so nannten wir unser kleines Auto: ein Fiat 500 in Miniformat.
Drei Blondinen und die Farbe des Autos stand fest: Pink mit Strasssteinchen. Am Ende der zwölften Klasse war das große Rennen und unser kleiner Hugo schnitt gar nicht mal so schlecht ab – er war immerhin unter den ersten fünf Autos. Wir waren sehr stolz auf uns und es hat uns einen riesen Spaß gemacht. Dieses Projekt hat mich sehr geprägt, weil es mir gezeigt hat, dass ich mit Werkzeugen umgehen kann und ein Verständnis für das Programmieren besitze.
Mit Ende der zwölften Klasse war für mich klar, dass ich mir Gedanken um meine Zukunft machen muss. Was will ich nach meinem Abitur machen? Wo möchte ich hinziehen? Was wird aus mir? Mit diesen Fragen beschäftigte ich mich die ganzen Sommerferien über.
Ausbildung statt Studium
Eines stand aber auf jeden Fall für mich fest:
Ich möchte etwas Technisches machen! Also
durchforstete ich das Internet nach Angeboten. Ich informierte mich über duale Studiengänge und Ausbildungen. Diese beiden Sachen kamen für mich in Frage, weil ich auf jeden Fall etwas Praktisches machen wollte. Die zusätzliche Vergütung fand ich natürlich auch sehr ansprechend – endlich das erste eigene Geld verdienen! Vorher musste ich mich aber natürlich erst noch für eine konkrete Stelle entscheiden.
Ich schickte viele verschiedene Bewerbungen für ein duales Studium in Elektrotechnik, Maschinenbau, Verfahrenstechnik und Chemie ab. Auch Bewerbungen für eine Ausbildung als Elektronikerin und Chemikantin schickte ich los. Nach einiger Zeit flatterten die ersten Absagen ins Haus.
Einladung nach Absagen
Schließlich bekam ich doch eine Einladung zum
Einstellungstest nach Berlin. Ich habe mich riesig gefreut. Da ich beim Test auch noch recht gut abgeschnitten habe, bot mir
ABB einen Ausbildungsplatz zur
Elektronikerin für Betriebstechnik an. Ich sagte zu und war sehr stolz auf mich, dass ich einen Ausbildungsplatz bei einem so großen Unternehmen bekommen habe. Das Abenteuer Berlin und Ausbildung konnte beginnen.
Ein halbes Jahr Ausbildung
Nun ist schon ein halbes Jahr vorbei und ich bin immer noch begeistert! Es ist auch schon viel in dieser Zeit passiert. Im Januar war ich
für einen Monat mit drei Kolleg/innen in Wales, um Englisch zu lernen. Dort haben wir gearbeitet und besuchten einen Englischkurs, den wir zurück in Berlin mit einer mündlichen Prüfung abschlossen. Diese Erfahrung war einfach super.
Nun freue ich mich auf die nächsten drei Jahre meiner Ausbildung und bin gespannt, was noch Spannendes auf mich zukommt.